Den Worten müssen nun Taten folgen

Bündnis 90/Die Grünen begrüßt die Änderung des Nieders. Denkmalschutzgesetzes, nach der es nun leichter sein wird, „PV-Anlagen auf denkmalgeschützten Häusern anzubringen”.

Die Änderung besagt, dass ein Eingriff in ein Kulturdenkmal zu genehmigen ist, soweit „das öffentliche Interesse an der Errichtung von Anlagen zur Nutzung von erneuerbaren Energien das Interesse an der unveränderten Erhaltung des Kulturdenkmals überwiegt...“. Und das öffentliche Interesse an der Errichtung von Anlagen zur Nutzung von erneuerbaren Energien soll, laut aktueller Änderung, in der Regel überwiegen, also wichtiger sein, „wenn der Eingriff in das äußere Erscheinungsbild reversibel ist und in die denkmalwerte Substanz nur geringfügig eingegriffen wird“.

„Damit besteht“, da ist sich Sabine Seifarth, Fraktionsvorsitzende der Gruppe „Grüne Partei 42“, sicher, „die realistische Möglichkeit, auch in der Altstadt von Goslar, also auch in der Kernzone des Weltkulturerbes, PV-Anlagen zu errichten; ein wichtiger Beitrag zur Nutzung von erneuerbaren Energien und zur nachhaltigen Stabilisierung der Energiekosten“.

Laut der Begründung zur Gesetzesänderung müssen auch die denkmalgeschützten Gebäude einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und nicht von den allgemeinen gesetzlichen Regelungen zum Klimaschutz ausgenommen werden. Der Denkmalschutz verweist gerne auf die unauffälligeren Dachabdeckungen mit integrierten Solarzellen aber in der Begründung wird klar und deutlich gefordert auch seriell hergestellte, und damit kostengünstigere, Solarmodule verwenden zu dürfen.

Und wenn es zu Befürchtungen kommt, PV-Anlagen, die im Übrigen rückstandsfrei wieder zu entfernen sind, könnten zu unzumutbaren Beeinträchtigungen des Weltkulturerbes führen: Was ist dann mit der großflächig verglasten Sparkassenpassage oder der Kaiserpassage oder auch dem modernen Anbau an das historische Rathaus?

Deshalb hat die Gruppe eine Anfrage gestellt, die u.a. auf einen zeitnah zu erstellenden Handlungsrahmen der Verwaltung in Goslar zielt. Auch soll diese Gesetzesänderung in der Gestaltungssatzung, die gerade erarbeitet wird, berücksichtigt werden.

Fabian Degen, grüner Kandidat zur Landtagswahl, sieht darin eine gute Möglichkeit, die Attraktivität des Wohnens in Baudenkmalen auch in der Altstadt von Goslar zu stärken. „Denkmalschutz und Klimaschutz müssen keine Gegensätze sein. Gerade die nachhaltige Nutzung von Baudenkmalen, einhergehend mit der Nutzung alternativer Energiequellen, ist gelebter Klimaschutz.“

Giovanni Graziano von der Gruppe sieht darüber hinaus in den jetzt möglichen baulichen Entwicklungen auch die Chance, dass sich die Stadtgesellschaft und die Verwaltung an einem zentralen Kritikpunkt des Verwaltungshandelns wieder annähern.

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