Augenmaß beim Umgang mit dem Denkmalschutz im Weltkulturerbe

Die Gruppe „Grüne PARTEI 42“ begrüßt die Absicht der Oberbürgermeisterin Schwerdtner, sich im Einzelfall des Farbanstrichs von 2 Fenstern in einem Baudenkmal am Claustorwall einzuschalten.

Damit besteht die Möglichkeit, in diesem Einzelfall eine nach Ansicht der Denkmalschutzbehörde nicht genehmigungsfähige Maßnahme zu dulden, zumindest, bis in einigen Jahren ein Neuanstrich sämtlicher Fenster ansteht und dann gemeinsam mit den Behörden und der Eigentümerin ein Farbton abgestimmt werden kann. Das ist letztlich verwaltungsökonomisch sinnvoller als Verwaltungsverfahren bis zum OVG Lüneburg zu betreiben; auch vermindert es das Unverständnis der Öffentlichkeit bei Entscheidungen der Denkmalschutzbehörde, die mitunter als Willkür empfunden werden. Und dies erschwert in anderen Fällen  die Bereitschaft der Eigentümer zu investieren, wie beispielsweise beim Austausch alter abgängiger Fenster zu in Material und Gliederung denkmalgerechte Fenster, die die heutigen Ansprüche zur Wärmedämmung beachten

Dabei darf es aber aus Sicht der Ratsgruppe „GRÜNE PARTEI 42“ nicht bleiben: 

„Natürlich ist es für unsere wunderbare, gut erhaltene Stadt wichtig, dass der Denkmalschutz ein Auge auf Bau- und Sanierungsmaßnahmen bei  geschützten Gebäuden im Weltkulturerbe hat. Wir erwarten aber ein partnerschaftliches Miteinander zwischen Eigentümern, die in ihre Gebäude trotz aller Beschränkungen der Substanz investieren wollen und den zuständigen Behörden. Denn die Nutzung alter Bausubstanz und die Anpassung an aktuelle Klimastandards sind  letztlich auch Beiträge zum lokalen Klimaschutz. Das passt zu den im Rat zur Zeit diskutierten Anträgen von „GRÜNE PARTEI 42“ zum Klimachutz“, betont Sabine Seifarth, Ausschussvorsitzende des Bau- und Umweltausschusses und Sprecherin der Gruppe.

Erwartet werden deshalb Augenmaß bei Entscheidungen unter Einbindung der betroffenen Eigentümer und der Willen zur  Einzelfallbetrachtung bei den Denkmalschutzbehörden, nicht nur in der Stadt, sondern auch in der Fachbehörde, die  im Weltkulturerbe wesentlichen Einfluss ausübt. Schließlich sind auch wir immer bereit, z.B. bei Umweltfragen,  pragmatisch jeden Einzelfall zu prüfen und stellen den Umweltschutz nicht über alle anderen Interessen, nur das erwarten wir auch vom Denkmalschutz. 

„Wohnen in unserer schönen Altstadt muss umweltfreundlich und bezahlbar gestaltet werden können. Und sie muss als lebenswertes Gesamtgebilde von den Goslarern angenommen und auch von den vielen auswärtigen Besuchern wahrgenommen werden. Lebendigkeit bedeutet auch Veränderung, denn es kann nicht im Sinn des Erhalts des Weltkulturerbes  sein, nur  äußerlich den Anschein einer perfekt restaurierten Fassade im Sinne  potemkinscher Dörfer aufrecht zu erhalten“,  ist sich Sabine Seifarth sicher. “Lebendiges, attraktives Wohnen in alter, klimagerechter und gepflegter Bausubstanz muss das Ziel sein.

Wer Interesse an einem Austausch zum Thema „lebenswerte Altstadt“, speziell  auch Umgang mit Denkmalschutz  und der  Gruppe „Grüne PARTEI 42“ hat, wendet sich bitte an folgende E-Mail-Adresse: info@gruenepartei42.de

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